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Über die Angst

Unsere tiefsten Ängste sind Drachen vergleichbar, die unsere tiefsten Schätze bewachen
Rainer Maria Rilke

Jede Angst ist Vernichtungsangst. Auch wenn sie sich auf unbedeutende Gegebenheiten bezieht. Sie ist Motor und Bremse zugleich. Sie tritt auf, wenn wir vor neuen Herausforderungen stehen; sie hindert, das Vertraute zu verlassen und Neues zu beginnen.

Zu selten bemerken wir, dass sie uns schützt. Sie ist stets auch ein Gefahrensignal. Allerdings warnt sie oft vor Gefahren, die längst vergangen sind. So werden viele Kindheitsängste bis ins Alter mitgeschleppt.

Angst tritt auf, wenn Auslöser von früher im heute belebt werden. Wir reagieren dann so, als ob‘s noch damals wär.

Es ist eine Illusion, auf ein Leben ohne Angst zu hoffen. Sie gehört zur Existenz und ist Spiegelung unserer Abhängigkeiten.

Prinzipiell gibt es vier Grundängste, in die alle Ängste eingekleidet sind

Die Angst vor Einsamkeit und Isolation
Die Angst vor Hingabe und Selbstverlust
Die Angst vor Veränderung
Die Angst vor Endgültigkeit

Wer seine Ängste liebevoll annehmen gelernt hat, sich ihnen stellen und in sie hineingehen kann, gewinnt einen Schatz. Manchmal braucht es dazu einen Anstoß von außen.